Artikel der Backnanger Kreiszeitung vom 07. Mai 2018

https://www.bkz-online.de/node/1130415

Der neue Stadtbesen kehrt gut
Nachfolger des Leberkäsfestes mit gelungener Premiere – BKZ-Geschäftsführerin Brigitte Janus übergibt der Lebenshilfe 5000 Euro wegen verlorener Wette
Von Annette Hohnerlein




BKZ-Geschäftsführerin übergibt nach verlorener Wette Scheck an die Lebenshilfe Backnang
 (von links): Ursula Urbansky, Brigitte Janus, Robert Antretter, Michael Balzer und Moritz. Foto: A. Becher

Im Backnanger Biegel fand erstmals der Stadtbesen der Lebenshilfe in Kooperation mit dem Stadtmarketing statt. Das Fest war der Abschluss der Wett- und Wiegeaktion mit der Backnanger Kreiszeitung. Für das neue kulinarische Konzept konnte Sascha Wolter gewonnen werden, der in Backnang als Sternekoch der ehemaligen Backnanger Stuben bekannt ist.

BACKNANG. „Neue Besen kehren gut“, lautet ein Sprichwort. Und in der Tat konnte der Stadtbesen der Lebenshilfe bei seiner Premiere im Backnanger Biegel einen gelungenen Einstand feiern. Mehrere hundert Besucher erlebten bei strahlendem Wetter ein fröhliches Fest. „Der Sonnengott hat uns freundlich beäugt“, freute sich Birgit Kneiser, die als Vorstandsmitglied der Lebenshilfe die Veranstaltung moderierte. Vorgänger des Stadtbesens ist das traditionelle Leberkäsfest der Lebenshilfe Rems-Murr, das 2016 erstmals mitten in der Stadt gefeiert wurde. An seinem neuen Standort im Biegel bekam es nun einen neuen Namen und ein neues Konzept verpasst. Sascha Wolter, in Backnang bestens bekannt als ehemaliger Betreiber der Backnanger Stuben, erweiterte das kulinarische Angebot um kreativ interpretierte Klassiker wie Kalbsrahmmaultaschen mit Bärlauch und Spargel oder einen Besen-Burger mit Kasseler und gebratenem Sauerkraut. Wer es dagegen bodenständig liebte, war mit den traditionellen Leberkäsweckle, einem Schmalzbrot oder einem Zwiebelkuchen gut bedient. Dazu schenkte Jochen Heigoldt (Grape Agents) Weine aus Deutschland und Portugal aus. Wem der Sinn nach Süßem stand, der wurde am Kuchenbüfett in den Räumen des Seniorentreffs 60plus fündig. Für die jungen Besucher standen mehrere Ponys und Pferde für einen Rundgang hoch zu Ross bereit. Wer mehr Pferdestärken bevorzugte, nahm in einer sechs Meter langen Stretchlimousine Platz und ließ sich stilvoll von einem Chauffeur durch die Stadt kutschieren. Das Duo Suntimes mit Sonja Jansky und Roland Helenrajner unterhielt die Besucher mit Songs aus Rock und Pop. Michael Balzer, Vorsitzender der Lebenshilfe, bezeichnete das neue Konzept am neuen Standort als einen Schritt in Richtung Inklusion, die das Zusammenleben von Menschen mit und ohne Behinderung in der Gesellschaft zum Ziel hat. Im Vorfeld des Stadtbesens sei ein kreativer Dialog mit dem neuen Kooperationspartner Stadtmarketing geführt worden, aus dessen Reihen die Idee kam, eine Wiegeaktion zugunsten der Lebenshilfe zu veranstalten.

Zur Erinnerung: An fünf Terminen waren die Bürger aufgefordert, sich alleine oder in Gruppen auf die Waage zu stellen, um das Ziel von insgesamt 50 Tonnen zu erreichen. Brigitte Janus, Geschäftsführerin der Backnanger Kreiszeitung, hatte sich auf eine Wette eingelassen und beim Erreichen dieses Ziels eine Spende von 2500 Euro an die Lebenshilfe versprochen. Da die Marke von 50 Tonnen schon nach dem ersten Wiegetermin beim Tulpenfrühling geknackt war, wurde die Wette auf 250 Tonnen und eine 5000 Euro-Spende aufgestockt. Beim Stadtbesen bestand dann letztmals die Gelegenheit, seine Pfunde für die Lebenshilfe in die Waagschale zu werfen. Der Gospelchor Oppenweiler stieg geschlossen auf die Wiegeplattform („Wir sind nach der Chorprobe extra hergefahren“), ebenso wie die Jugendkapelle Sachsenweiler, die ihre Instrumente mitgebracht hatte und den Festbesuchern ein Ständchen spielte. Christina Pohl, Vorstandsmitglied der Lebenshilfe, die das Reitangebot für Kinder organisiert hatte, versuchte sogar, einen Schimmel dazu zu bewegen, auf die Waage zu steigen. Nachdem dieser vor Aufregung ein paar Pferdeäpfel hatte fallen lassen, war er schließlich nach gutem Zureden ebenfalls bereit, sich auf die Plattform zu stellen. Ergebnis: über 400 Kilo, die aber nicht gewertet wurden. Um die Mittagszeit wurde schließlich Bilanz gezogen, und die war beachtlich: 282,8 Tonnen waren bei genau 911 Wiegevorgängen zusammen gekommen, rund 3800 Personen hatten mitgemacht. „Maubach hat rund 3000 Einwohner. Wir haben mehr als das komplette Maubach auf die Waage gebracht“, freute sich Michael Balzer. Die Verliererin der Wette gestand mit strahlendem Gesicht ihre Niederlage ein: „Ich bin überglücklich, dass ich die Wette verloren habe“, sagte Brigitte Janus und kündigte eine kleine Revanche an: Da der Lebenshilfe-Vorsitzende in verschiedenen Konstellationen auf der Waage stand, sind die BKZ-Leser aufgefordert, sich durch die Bildergalerie auf der Homepage der Backnanger Kreiszeitung zu klicken und zu zählen, wie oft Michael Balzer auf den Bildern zu sehen ist. Unter den Teilnehmern, die die richtige Zahl an die Redaktion mailen, werden fünf mal zwei Kinokarten verlost (siehe auch Infokasten). Anschließend löste Brigitte Janus ihre Wettschuld ein und überreichte dem Lebenshilfe-Vorsitzenden einen Scheck über 5000 Euro. Am Ende des Stadtbesens fiel das Fazit sowohl bei den Besuchern als auch bei den Organisatoren durchweg positiv aus. „Ein fulminantes Fest, bei dem viel Tolles entstanden ist“, resümierte Sigrid Göttlich vom Stadtmarketingverein. „Eine entspannte Stimmung und ein tolles Miteinander von Menschen mit und ohne Behinderung“, bekräftigte Sascha Wolter und kündigte an, er werde, wenn es seine Zeit erlaubt, 2019 wieder dabei sein. Ein besonderes Lob kam von Robert Antretter, Ehrenvorsitzender der Bundesvereinigung Lebenshilfe: „Ich habe so eine schöne Aktion zugunsten der Lebenshilfe deutschlandweit noch nicht gesehen“.

 

Vielen Dank an die Besucher des 1. Backnanger Stadtbesens

 

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